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Kundenkommunikation für alle Fahrgäste der UVG – das leistet die DARUM UVG nun schon seit zehn Jahren. Noch passgenauer über seine Angebote informieren kann das Team von Geschäftsführer Lars Boehme mit Hilfe der sozialen Medien.
Foto: SPREE-PR/Arbeit

Klartext-Interview mit UVG-Geschäftsführer Lars Boehme

„Optimal wäre ein Bus für jeden, alle zwei Stunden“

Der PlusBus feiert in Ostdeutschland seinen 10. Geburtstag – vier dieser Linien rollen auch durch die Uckermark. Für Lars Boehme, den Geschäftsführer der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG), ist dieser Service aus mehreren Gründen optimal.

Wie haben die getakteten Verbindungen des PlusBusses die UVG-Angebote verbessert?

L. Boehme: PlusBusse wurden ursprünglich dort eingesetzt, wo der Bahnverkehr nicht getaktet fährt –also auf Strecken zwischen Bahnverbindungen oder zu diesen hin. In der Uckermark sind die Bahnverbindungen weitgehend getaktet. Deshalb ist es für Reisende ganz wichtig, dass die Anschlüsse Bus-Bahn bzw. Bahn-Bus funktionieren. In der Verlässlichkeit dieses Systems liegt der Erfolg des PlusBusses begründet. Mit dem Schließen des „Uckermark-Ringes“ 2023 verzeichnen wir deutlich steigende Fahrgastzahlen, gerade im Bereich Templin-Prenzlau. Dies betrifft auch die Abendstunden, in denen zuvor weniger Menschen unterwegs waren. Wir sehen: Ein attraktives Bus-Angebot auch im ländlichen Raum ist wichtig, um Einwohnern und Gästen den Weg zu Arbeit, Schule oder Freizeiteinrichtungen zu ermöglichen.

Den 10. Geburtstag feiert im Sommer 2024 auch die DARUM UVG. Mittlerweile ja mit digitalem Ableger. Was macht Kundenkommunikation für den UVG-Chef so wichtig?

Wir bieten an 365 Tagen im Jahr ein sehr gutes, verlässliches Produkt im öffentlichen Nahverkehr. Dieses ist nicht immer einfach zu verstehen. Mit dem Deutschlandticket haben wir dagegen einen ganz einfachen, preiswerten Tarif mit derzeit monatlich 49 Euro. Unsere Fahrpläne mit dem PlusBus sind sehr verständlich, weil man sich nur noch die Minute der Abfahrt merken muss. Gleichwohl wollen wir stärker werden in der Kommunikation bei Spezialangeboten oder dem Weg zu touristischen Zielen. Dies ist vor allem für die Besucher der Region wichtig. Mit dem Spektrum von der DARUM UVG als Zeitung bis hin zu unserem E-Paper und den Social-Media-Kanälen können wir unterschiedliche Benutzergruppen passgenau bedienen.

Mit dem Ende des Schuljahres ist auch fast ein Jahr kostenloser ÖPNV für die Schülerinnen und Schüler der Uckermark vorbei. Wie fällt die Bilanz aus? Und: Sind jetzt auch abseits des morgendlichen Schülerverkehrs mehr junge Fahrgäste an Bord?

Es gab tatsächlich eine riesige Nachfrage nach dem Ticket. Wir haben für 2023/2024 mehr als doppelt so viele Fahrausweise an Schülerinnen und Schüler ausgegeben wie in den Vorjahren. Diese werden vornehmlich gar nicht morgens für den Weg zur Schule genutzt, den absolvieren viele weiterhin zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Aber am Nachmittag nutzen das Ticket mehr, um zur Musikschule zu kommen, zu Sportvereinen oder Freunden. Ich möchte daran erinnern, dass dieses Ticket ja nun auch in den Sommerferien als Fahrausweis gelten wird – für Bus und Bahn innerhalb der Uckermark. Und mindestens auch nochmal für das kommende Schuljahr. Danach wird das Projekt durch den Landkreis ausgewertet.

Die Diskussionen um das Deutschlandticket kommen nicht wirklich zur Ruhe. Wie bewerten Sie die Debattenbeiträge?

Ausschlaggebend für die Zukunft des beliebten, bundesweiten Angebots sind nicht wir als Verkehrsunternehmen. Wir wenden das Ticket an und müssen die gefahrene Leistung von Bund und Land ausgeglichen bekommen. Wenn Bund und Land die Ausgleichsmittel nicht aufbringen, müssen sie entscheiden, ob der Preis steigt. Und ich muss mich an dieser Stelle wiederholen: Für die breite Akzeptanz des Deutschlandtickets sollten wir in der Lage sein können, im ländlichen Raum unsere Fahrplan-Angebote erweitern zu können. Optimal wäre ein Bus für jedermann, mindestens alle zwei Stunden.

Ende September findet in Berlin wieder die weltgrößte Messe für Verkehrstechnik statt. Was erwarten Sie für die Zukunft des Busverkehrs? Welche Technologien stehen vor dem Durchbruch?

E-Mobilität ist sicher ein probates Mittel, um 2045 eine CO2-neutrale Mobilität zu erreichen. Zur Zeit ist es für uns im Regionalverkehr noch nicht DAS Thema. Wir beschäftigen uns jedoch damit, etwa hinsichtlich der nötigen Infrastruktur für Ladesäulen und Werkstätten sowie der Ausbildung der Mitarbeiter. Die Umsetzung mit dem Fahrzeug ist lediglich das letzte Glied in der Kette.