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Montage: SPREE-PR

Jahresbilanz 2023 von UVG-Geschäftsführer Lars Boehme

Anzahl an Schülerkarten gegenüber 2022 verdoppelt

In Deutschland unterliegt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gewaltigen Veränderungen. Gerade hinsichtlich des Preises für Abonnements war 2023 ein erfreuliches Jahr für viele. Das unterstreicht auch UVG-Geschäftsführer Lars Boehme in unserem aktuellen Interview.

Herr Boehme, wie fällt Ihre grundsätzliche Jahresbilanz aus?

L. Boehme: Die politischen Herausforderungen waren groß: nach dem 9-Euro-Ticket letztes Jahr nun das Deutschland-Ticket. Auch wenn es nicht einfach war, haben wir die pünktliche Umsetzung zum 1. Mai geschafft. Wer ein solches Ticket haben wollte, hat es bekommen – entweder als Standard-Chipkarte oder in der elektronischen App-Variante von unserem Partner HandyTicket Deutschland. Wir mussten für eine komfortable Umstellung einen Großteil unserer bisherigen Abo-Kunden anschreiben. Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Fahrbetrieb, in den Kundencentern sowie im Backoffice herzlich danken, das wir diese doch sehr kurzfristige politische Vorgabe gemeistert haben.

UVG-Chef Lars Boehme.
Foto: SPREE-PR/Petsch


Wie geht es damit weiter?

Wir erwarten klare Zusagen des Bundes und der Länder, dass dieses erfolgreiche Ticket mindestens aufrechterhalten wird. Die Kunden erwarten ein zuverlässiges und langfristiges Angebot. Wenn wir wollen, dass die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern, dann müssen wir als ÖPNV-Unternehmen eben verlässliche Angebote unterbreiten. Doch das Thema hat eine zweite Seite: Angebotserweiterungen! Dafür haben Bund und Länder kaum noch Mittel übrig. Unser vorhandenes Fahrtenangebot halten zu können, ist Herausforderung genug. Besser wäre, an der Stelle noch zulegen zu können.

Was wäre wünschenswert?

Wir sollten uns den Bedarf bei Schülern, Studenten oder dem Firmenticket genau anschauen.

Apropos Schüler. Für die gab es ja mit dem neuen Schuljahr den ÖPNV im Landkreis gleich komplett gratis. Sind jetzt noch mehr Mädchen und Jungen in den Bussen an Bord?

Ich bin sehr froh über dieses Ticket, das der Kreistag beschlossen hatte. Nun können die Schülerinnen und Schüler in der Freizeit – zum Sport, ins Kino etc. – uneingeschränkt unterwegs sein. Das minimiert auf Seiten der Eltern auch eine Menge Individualverkehr. Im kommenden Jahr wollen wir mit dem Landkreis Uckermark die aufgezeigten Potenziale auswerten und herausfinden, wo noch mehr Fahrgäste möglich wären.

Es ist bereits jetzt ein positiver Effekt auszumachen. Denn wir haben dieses Jahr doppelt so viele Schülerkarten ausgegeben wie ein Jahr zuvor. Ziel ist weiteres Wachstum, um bis zum Ende der Pilotphase 2025 ein Erfolgsprodukt zu kreieren.

Mehr junge Fahrgäste an Bord bedeutet ja auch mehr Kontakt mit potenziellen Azubis.

Zumindest gilt: Wer etwas für die Umwelt tun möchte – und das motiviert ja viele Jugendliche –, kann das bei uns 40 Stunden pro Woche tun. Wir bieten eine Dienstleistung an, die immer nachhaltiger wird und bieten zukunftsweisende Berufsbilder. Übrigens wollen wir uns bei der Suche nach Auszubildenden noch stärker mit anderen regionalen Unternehmen aus dem Handwerk oder der Touristik zusammentun. Wer bei uns anfängt, durchläuft mehrere Stationen innerhalb des Unternehmens und kann sich jederzeit persönlich weiterentwickeln. Dank Digitalisierung wird es übrigens immer einfacher, in der Uckermark Lebens- und Arbeitsmittelpunkt zu kombinieren. Es gibt attraktive Wohnungen und kurze Wege zu den Metropolregionen Berlin und Stettin.

Vielen Dank für das Gespräch!