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Fotos (2): SPREE-PR/Petsch

UM-Kinder fragen – UVG-Busfahrer antworten

Und wenn Du mal dringend aufs Klo musst?

Dass die Erwachsenen im Straßenverkehr nicht unbedingt ihre ruhigsten Momente verbringen, wissen Kinder spätestens aus dem Lied „Eltern im Auto“. Da seien Mama und Papa ihnen manchmal nicht ganz geheuer, singen zumindest Eddi & Dän. Und wie ist das dann erst für die Busfahrer der UVG, die den ganzen Arbeitstag am Steuer sitzen? Die DARUM UVG hat nachgefragt.


Wenn Ihr solange sitzen müsst – schlafen da auch mal die Füße ein?

Das ist scheinbar noch keinem passiert. Oder keiner gibt es zu! Spätestens nach anderthalb Stunden können die Fahrerinnen und Fahrer aufstehen und an der Endhaltestelle eine kleine Runde drehen. Mehrere Stunden dauert in der Uckermark keine Busfahrt. Richtig ist jedoch, dass Busfahrer einem höheren Risiko für Rückenprobleme ausgesetzt sind. Dem gegenzusteuern, dafür hat jeder sein eigenes Rezept. Muskulatur und Bewegungsapparat brauchen zumindest eine regelmäßige Knie- oder Rumpfbeuge. Es dürfen auch ein paar mehr sein …

Was macht Ihr, wenn Ihr mal dringend aufs Klo müsst?

Wie Ihr Euch vorstellen könnt, waren unsere UVG-Fahrer bei dieser Frage eher zurückhaltend. Einmal hörten wir: Man muss als Busfahrer genau wissen, wie lange man „durchhält“. Aber das Leben ist, wie es ist. Und Busfahrer sind auch nur Menschen. Wenn es gar nicht mehr geht, muss eine Lösung her. Die ist natürlich einfacher, wenn keine Fahrgäste (mehr) an Bord sind. Im Schülerverkehr fragen die Fahrer schon mal in der Schule, ob sie aufs „Örtchen“ dürfen. Ist die Endhaltestelle an einem ZOB – super. Da gibt es WCs für die Kollegen. Auch Tankstellen können zum hygienischen Not-Halt werden. Aber nur, wenn der Bus zum Parken Platz hat! (Ein Fahrer hat zugegeben, auf einer Überlandfahrt mal hinter einen Baum gesprungen zu sein. Aber psssssst, nicht dem Chef sagen!).

Habt Ihr schon mal vergessen, an einer Bushaltestelle zu halten?

Dass so etwas passiert, ist so gut wie auszuschließen. Denn die Kasse des Busses fungiert gleichzeitig als eine Art zeitliches Orientierungssystem. Sie zeigt auf die Sekunde genau an, ob der Bus zu früh oder zu spät ist. Außerdem können die Fahrer die nächsten drei Stationen ablesen und wie weit die nächste noch entfernt ist. Hat der Kollege tatsächlich mal geträumt und seine Strecke verlassen, blinkt „Linienabweichung“. Für jede Fahrt gibt es eine eigene Dienstnummer. Die gibt der Fahrer beim Einsteigen in die Kasse ein, wodurch Euch auch die korrekte Linienanzeige außen entgegenleuchtet. In diesem Zusammenhang hörten wir von einer „Busfahrerkrankheit“! Die Symptome? Auch nach Feierabend immer wieder auf die Uhr zu schauen – und zu den Bushaltestellen, ob da vielleicht jemand steht und mit will.

Ich hätte ja Angst, mit so einem großen Bus rückwärts fahren zu müssen. Habt Ihr das geübt?

Natürlich. Das ist ein wichtiger Teil der Fahrschule. Und es ist wie alles im Leben: Man muss lernen und üben. Gerade im Reiseverkehr, wenn die Busse in kleineren Ortschaften abgestellt werden, muss der Fahrer schon mal rückwärts einparken. Ganz wichtig! Im Straßenverkehr – vielleicht wegen eines schlimmen Unfalls oder weil ein umgestürzter Baum die Straße blockiert – ist einem Busfahrer das Rückwärtsfahren ohne einen Einweiser draußen untersagt. Dieser Einweiser darf auch ein erwachsener Fahrgast sein.

Meine Eltern ärgern sich oft über andere Verkehrsteilnehmer. Geht Euch das ähnlich?

Das bleibt beim Fahren nicht aus. Schließlich will die UVG auf allen Linien immer pünktlich sein. Aber wenn ein Lkw rangiert oder das Postauto gerade in zweiter Reihe parkt, muss der Bus eben kurz warten. Manche Fahrer sagen sich dann, dass es ihnen genauso passieren könnte. Und regen sich nicht weiter auf. Was vielen UVG-Fahrern aber wirklich nicht gefällt, ist das Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer an Bushaltestellen. Blinken sie links und wollen weiterfahren, sollten die nachfolgende Fahrzeuge ihm das ermöglichen und nicht volle Pulle vorbeibrettern. Auch auf die eingeschaltete Warnblinkanlage – zum Beispiel an den Haltestellen bei Schulen – folgt oft nicht das richtige Verhalten. Die bedeutet nämlich für alle anderen Schrittgeschwindigkeit. Und bitte unbedingt daran denken, nicht vor dem Bus über die Straße zu gehen! Lasst ihn abfahren oder überquert hinter ihm sicher die Straße.